Samstag, 23. Oktober 2010

Eine Sünde mehr zu verbuchen

Heute habe ich etwas zu beichten. Aufregung, Aufregung. Ich bin froh gerade weit weit weg von zu Hause zu sein, dass mich meine Eltern nicht deswegen hauen können. Ein kleiner Bewohner wurde meinem Körper hinzugefügt. Ein Wombat mit dicken Augenbrauen. Ein Souvenir von Australien, welches ich immer mit mir herumtragen und in Ehren halten werde. Die Schmerzen waren auszuhalten und es verheilt ziemlich gut. Ich bin sehr glücklich, dass ich es durchgezogen hab. Das kleine Tier habe ich selbst gezeichnet und der Tätowierer hat es eins zu eins auf meine Rippen übertragen. Vielleicht kommt später noch eine Schattierung dazu, aber weil ich mir gestern nicht zu 100 Prozent sicher war, hab ich es erstmal sein lassen. Da hab ich jetzt aber die Bombe platzen lassen, puuuh.
Tja, auf solche Ideen kommt man, wenn der Kurzzeitjob wieder vorbei ist. Nächsten Freitag hab ich eine Art Probetag in einer Packingshed (Packhütte), die darauffolgende Woche wäre der Job dann für mich zu haben und ich wäre über 5 Monate mit einem Job versorgt. Ihr seht, es läuft gut für uns gerade. Vom vorletzten Arbeitgeber kam auch endlich das Geld an und gelungener Weise haben sie mir 130 Dollar zu viel überwiesen. Falk ist immer noch am Ausdünnen der Pfirsischbäume und schlägt sich richtig gut. Heute hatte er einen Tag frei und wir hatten eigentlich daraufgehofft, ihn auf das Knee-Board beim Hausboot zu schmeißen, aber über Nacht hatte es geregnet, sodass die Dirtroad (Dreckstraße) zum Hausboot nicht befahrbar ist. Vielleicht klappt es in zwei Wochen wieder und ich lade seine ersten Abtauchmannöver bei Youtube hoch. So weit so gut.

Fakten über Australien:
Normales Benzin kostet hier 1,20 Dollar der Liter und das Gas die Hälfte davon. Ich halte die Augen und Ohren für weitere unglaubliche Fakten für euch offen.







 

Henna hat sich ein T hinter das Ohr tätowieren lassen. Das steht für ihren Lieblingssänger.









Die Kontur und die Muster vom Känguruh hab ich gezeichnet, nach einer Vorlage im Internet. Also hat auch Drew, der Amerikaner, ein kleines Designstück von mir am Körper.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Endlich wieder malochen




Ein finnisch-koreanisches Kunstwerk und der Falk mit seinem Lieblingsbüchsenbier.

Seit gestern bin ich nicht mehr arbeitslos. Ist das schön, mal aus dem drögen Hostelalltag auszubrechen. Das späte Aufstehen und das stundenlange Kaffeetrinken am Morgen wurde schon langweilig. Falk steht immer gegen 5 Uhr auf und ist um 7 Uhr auf Arbeit, nach 10 Stunden am Tag und 160 Dollar reicher, kommt er dann wieder ins Hostel zurück. Zurzeit läuft es bei ihm gut, er hat sich schon ziemlich gut reingefuchst und "thinnt" nun wie ein Weltmeister seine 100 Bäume am Tag.
Diesmal arbeite ich nicht mit Falk zusammen, sondern mit einem lustigen Engländer, einem jungen Amerikaner und einem fleißigen Koreaner. Eine interessante Mischung ist das und ich werd endlich mal gezwungen Englisch zu sprechen. Ihr denkt jetzt wahrscheinlich, dass wir hier im Hostel ständig Englisch sprechen müssen, aber bei den vielen Deutschen, bleibt man fauler Weise doch bei seiner Muttersprache. Die Arbeit die ich jetzt mache ist schnell erklärt: Pruning. Das heißt, junge Asttriebe an den Mandelbäumen bis Hüfthöhe mit einer Gartenschere so nah am Stamm absäbeln wie möglich. Stellt euch das jetzt 8 Stunden am Stück vor, durch Holz zu schneiden, in der prallen Sonne dabei zu stehen und von australischen Fliegen genervt zu werden, dann wisst ihr wie der Job ist. Die Fliegen hier sind einzigartig. Sie bevorzugen die Lippe, die Nasenhöhle und die Ohren. Auf denen verharren sie minutenlang oder kriechen hinein. Aber ich bin froh für 4 Tage einen Job zu haben, mit so netten Backpackern zusammen. Freitag haben wir dann sicherlich frei und ich verbringe wieder meinen Divatag am Pool. Cheers.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Nothing new

Die Wunden, die das Knee-boarding hinterlassen haben verheilen langsam, der Schmerz, der durch Danas Abreise entstand, bleibt noch lange bestehen. Eine schwarze Berri-Ära ist angebrochen. Hinzu kommt, dass ich arbeitslos bin und nur das Netbook und den Flo als Ablenkung habe. Aus purer Verzweiflung kaufe ich Lebensmittel en masse ein, 6 kg Reis, und bin nun Mitglied in der Berribibliothek. Nur um mir Trauerbegleiter auszuborgen. Dana du fehlst uns. Falk weint andauernd heimlich im Schlaf. Komm bald zurück, aber zeig denen vorher welch hervorragendes Design du machst. Die HS-Anhalt in New York, wer hätte das gedacht.

Samstag, 9. Oktober 2010

House-Boat Action

Heute war einer der besten Tage überhaupt. Klasse Wetter, ein Rest Goon, Falk war arbeiten (Scherz) und das Hausboot durfte das erste Mal erkundet werden. Schaut euch die Bilder an, mehr kann ich dazu auch nicht schreiben. Ich hab mich sogar heute hinter ein Motorboot geklemmt und bin gesurft. So ein verrückter Tag, mir ging ordentlich die Muffe.
Die Stimmung war super, auch wenn meine Stimmung momentan ein wenig gedrückt ist. Dana verlässt Australien am nächsten Donnerstag. Und Berri sagt sie schon Übermorgen tschüss. Ich bin echt traurig, aber die Möglichkeit in New York als Designer zu arbeiten gibt es auch nicht alle Tage. Also heißt es Augen zu und durch und wir wünschen Dana nur das Beste. Vielleicht ist sie nach ein paar Monaten New York schon wieder bereit für einen gefährlichen Road Trip durch Australien mit uns zwei Schlafmützen.

Was richtig Tolles noch zum Schluss, ich kann in ein zwei Wochen einen Wombat streicheln. Ein Hostel-befreundeter Farmer gibt ein BBQ für uns Backpacker aus und der hat die Süßen Buddler auf seinem Land. Ich werd eins fangen und knuddeln. Aller Wahrscheinlichkeit werde ich mein vermeintliches Opfer Dana taufen. Ach Dana.





Falk arbeitet seit 2 Tagen auf einer Nektarinenfarm. Er thinned die Bäume, das heißt, er dünnt die Früchte aus.


Die Aufregung vor der Hausbootparty. Das ist übrigens unser Nadapendant Flo.






Ein EINHORN. Zufälliger Weise hatte ich heute mein Einhorntshirt und meine Einhornohrringe an. Weird.

Nach der Bootsauna (120°) ein kühner Sprung in den Murray-River

Die Hena und wir


Trockenübung


Mittwoch, 6. Oktober 2010

Gefährliches Australien

Neben Spinnen, Schlangen, Krokodilen und Quallen, musste ich gestern noch eine fünfte Gefahrenquelle des australischen Kontinents am eigenen Leib erfahren. In keinem Reiseführer wird man auf diese Bestien hingewiesen. Die blutlüsternen Fußgängerwege! Kaum einen Schuh verloren entreißt dieses Monstrum das Fleisch des größten Zehs. Blutüberströmt suchten Dana und ich nach Schutz in einem nahegelegenen Büro, baten um eine Schere und ich verband den Zeh mit gekonnten Handgriffen. Dank weiblicher Intuition hatte ich bevor wir das schützende Obdach des Hostels verließen mein 2 $ Erste-Hilfe-Set in der Handtasche verstaut. In Zukunft überlegen wir uns zweimal, ob wir einen Fuß nach draußen setzen. Australien ist wohl doch zu gefährlich für uns zarte Europäer. Volleyball, Sauna und Dusche sind für die nächsten Tage tabu, schade aufgrund der Spielsucht Danas und der Geruchsbelästigung. Wir sind nun mittlerweile alle drei wieder arbeitslos. Falk und ich sind entschlossen zu verharren und Dana ist entschlossen untentschlossen. Die Stonefruitseason beginnt in ein paar Wochen, eventuell regnet es davor schon ein paar Kurzzeitjobs, wenn nicht, freuen wir uns schon auf das Pflücken von Kirschen, Pfirsichen, Aprikosen und andere steinbeinhaltender Obstsorten. Ich entschuldige mich hiermit noch für die Fotos des Massakers, Altersfreigabe schätze ich bei 18+ ein. Jan guck gefälligst woanders hin. Das Foto mit der Katze ist allerdings harmlos. Meine Lieblingsbeschäftigung während der temporären Arbeitslosigkeit ist Little One.

Samstag, 2. Oktober 2010

Beer o'clock

So reinigt man Zelte. So und nicht anders!


Ab und an leisten wir uns ein ordentliches Fruehstueck.        
Das sind beinahe alle gereinigten Stuehle.

Findet mal bitte den Namen dieser Spinne heraus! Die ist so angsteinfloessend, sogar post mortem.



Heute ist Samstag. Dana ist eben von der Arbeit wieder gekommen. Die vorerst letzten Stuehle hat sie mit dem Italiener geschrubbt. Falk und ich hatten einen Day off, also hatten wir uns heute als grosses Ziel die Erforschung des allwoechentlichen Berri-Marktes gesetzt. Ein Dutzend hausgemachter Marmelade, Spargel und Butternuss-Kuerbisse und das war's im Grossen und Ganzen. Also haben wir die vermeintlichen Schnaeppchen hinter uns gelassen und sind doch wieder in bekanntem Gebiet auf die Jagd gegangen- Woolworth. Gestern Abend, Freitagabend, nach der Arbeit heisst es "it's beer o'clock". Zeit fuer ein paar Bier. Abends haben sich die Maedels und Falk dann aufgehuebscht, um in den Berri Club zu gehen. Ein bisschen Abwechslung vom Hostelalltag ist Freitags angesagt. Das heisst im Klartext: die Haelfte der Hostelbewohner stylen sich auf, um gemeinsam ueber die Strasse in den Club zu gehen. Der Club ist eine Bar/ Restaurant/ Kinderdisco/ Billiardhalle. Wirklich toll und abwechslungsreich ist es da auch nicht, aber es gibt relativ guenstiges Bier und betrunkene Einheimische zu bestaunen.

An Sigrid und Juergen, ihr habt eurem Sohn den schlechtmoeglichsten Namen fuer Englischsprachige Laender gegeben. Falk. Die Englaender koennen das ALK hintereinander nicht aussprechen. Wenn sie seinen Namen sagen, kommt was dabei raus? "Fuck", "Pork" (Schwein) oder "Fork" (Gabel). Immer wieder gut fuer einen Lacher.

Fakten ueber Australien:
Heute fallen mir keine weiter ein, aber ich halt die Ohren fuer euch offen, denn ich weiss, ihr fiebert danach.