Samstag, 28. Mai 2011

Yellow Water

Wir möchten euch nicht unsere tolle Krokodilerfahrung vorenthalten, deshalb zeigen wir euch nun ein paar der Monster die wir während unserer 1 1/2 Stunden Bootsfahrt auf dem Yellow Water gesehen haben. Falk und ich waren die ersten auf dem Bötchen, deshalb hatten wir uns die besten Plätze vorne rechts gesichert und ich habe dank meines geschulten Blickes die meisten Crocs entdeckt. Elf haben wir insgesamt gesehen, nur Salzwasserkrokodile, keine ungefährlichen Frischwasserkrokodile. Die Tour hat sich gelohnt, da wir sonst das Yellow Water nicht hätten sehen können, weil der Rundweg um den Tümpel noch wegen Überflutungen gesperrt war. Also bissen wir in den teuren Apfel und haben unsere nun bereits zweite touristische Fahrt unternommen.
Nach dieser Tour sind wir wieder einmal Dirtroad gefahren, diesmal 37 Kilometer, nur um zu einem Wasserfall zu gelangen. Der Gunlom Wasserfall ist derzeit der einzige zugängliche und badefreundliche Wasserfall. Nach einer Stunde Rumgepolter auf der Straße kamen wir und unser Auto auf dem netten Campingplatz mit Blick auf das fallende Wasser an. Nach einem kurzen Spaziergang dorthin mussten wir zurück an unserem Platz feststellen, dass eine Krähe sich eine Packung Instantnudeln geschnappt, aufgerissen und sie mit der geöffneten Gewürzpaste vernascht hatte. Aus Mitleid wegen unseres teils verloren gegangenen "Teas" (nicht Dinner in Australien, Abendbrot heißt Tee), kam eine Nachbarin mit übriggebliebenen Spaghetti Bolognese zu uns. Wir haben aber dankend abgelehnt, da wir wahrlich reichlich Instantnudeln besitzen und wir diese auch so langsam aber sicher vernichten müssen.

Gestern sind wir wieder in Katherine angekommen. Wir werden gleich hier auf den Markt fahren und anschließend gen Westen aufbrechen. Wir wissen noch nicht, wie der Internetempfang dorth drüben ist, also macht euch bitte keine Sorgen, wir melden uns spätestens in ein paar Tagen wenn wir in Broome angekommen sind.

Rumlaufen in Nourlangie

Das Yellow Water
Ein Jabiru, Krokodil und viele Enten


Campingplatz am Gunlom Wasserfall
Unten am Wasserfall

Oben am Wasserfall



Mittwoch, 25. Mai 2011

Northern Territory

Nachdem wir in Katherine waren sind wir weiter in den Kakadu Nationalpark gefahren. Da die Regenzeit jedoch gerade im Übergang zur Trockenzeit ist, sind noch recht viele Wanderstrecken gesperrt und einige Dirtroads unzugänglich. Deshalb hatten wir uns entschlossen dem Park noch etwas Zeit zum Trockenwerden zu geben und waren nach einer Nacht Aufenthalt schon in Darwin. Nun dachten wir wir hätten mit dem Uluru unseren teuersten Campingplatz gefunden, Pustekuchen, die Schlafpreise in Darwin hatten sich ebenso gewaschen. Dennoch blieben wir sechs Tage dort, um unsere Steuererklärung zu machen, in das beliebte Freiluftkino zu gehen und Howl zu schauen, den Mindl Beach Sonnenuntergangsmarkt zu besuchen und ein wenig Darwin zu entdecken. Nach den erholsamen Tagen ging es am Sonntag schließlich zum Litchfield Nationalpark, der sich knapp unterhalb Darwins befindet (120 km). Gegen elf waren wir im Park und ich muss diesen Tag nun als schwarzen Sonntag in meinem Leben verzeichnen. Eine Sekunde tauchte es auf, in der nächsten knallte es und ich bremste das Auto ab. Ich gehöre nun offiziell auch zum Känguruhmörderklub. Um sicher zu gehen, dass das arme Tier auch wirklich tot war sind Falk und ich ausgestiegen. Kleine Anmerkung, so gut wie kein Australier tut dies in solcher Situation. Auf der Straße lag das Känguruh und weiter entfernt etwas kleines. Ich dachte ich hatte es geköpft, aber als wir näher rangegangen sind, lag dort ein kleines Joey. Tapfer hab ich es mir angeschaut und es hat tatsächlich noch gelebt. Leider hatte es sich den rechten Oberschenkelknochen gebrochen. Woher ich das weiß, der Knochen schaute raus. Falk hat mir dann zwei kleine Stöcker gesucht und mir die Mullbinde aus unserem Erste Hilfe Kit gegeben und ich habe einen Notfallverband wie im Fernsehen gemacht. Ab in den Aldibeutel und zurück zur nächstgrößeren Stadt. Dort angekommen konnte ich das Kleine im Dorfladen abgeben und später kam eine Wildtierrettungsfrau. Heute ist Mittwoch und ich glaube ich habe es so langsam verkraftet.

Wieder zurück auf der Strecke zu den ersten Litchfield-Attraktionen: wir sind von einem Wasserfall zum nächsten gefahren. Diese waren sehr hübsch und in manchen Wasserlöchern (Waterholes, Billabongs) durfte man sogar schwimmen, da sie alle Salzwasserkrokodile vorher sorgsam entfernt hatten. Beim Rumwandern durch die Wasserfalllandschaft hab ich natürlich wieder ein Rascheln gehört und schon wieder eine Schlange gesehen. Nach dem Litchfield Nationalpark ging es dann am Montag wieder zurück in den Kakadu. Wir haben dann erfahren, dass keine Wege seit der letzten Woche geöffnet wurden. Aber egal. Dennoch waren wir ein bisschen wandern, haben Sandsteine gesehen, ein Salzwasserkrokodil auf der Straße, vor einer Woche einen Dingo und den schönsten Sonnenuntergang in Ubirr den man sich vorstellen kann. Heute fahren wir wieder in südliches Gefilde und laufen so rum. Drückt uns die Daumen, dass wir nicht noch mehr Wildgetier zerlegen.

Darwin

Mindl Beach Markt- ein darwinistisches Ereignis
Mindl Beach Markt
East Point in Darwin


Litchfield Nationalpark

Eine unangenehme Erfahrung
Florence Falls
Buley Waterhole, mit vielen kleinen Pools
auf mehreren Etagen
Mosquitosouvenir aus Darwin, Wangi-Falls,
irgendeine giftige Schlange, Blume des Northern Territory
Termitenhügelfriedhof


 Kakadu Nationalpark

Wasserlilien
Seltene, jahrtausende alte Malereien in Ubirr
Ubirr
Ubirr

Sonntag, 15. Mai 2011

Vom Uluru zum Kakadu

Heute schreiben wir während unserer Mittagsrast aus Katherine. Seit Alice Springs einmal wieder eine größere Stadt mit Internetempfang. Vorgestern sind wir vom Uluru gen Norden aufgebrochen und haben 1600 Kilometer geschafft. Heute fahren wir noch eine kurze Strecke weiter in den Kakadu-Nationalpark. Der Nationalpark auf den ich mich schon seit über einem halben Jahr freue. Dort gibts Termitenhügel, Wasserfälle, Krokodile und viele viele Tiere. Wir planen für die Begehung des Parks zwischen drei und vier Tagen ein und machen uns anschließend weiter nach Darwin. In Darwin werden wir Organisatorisches wie die Steuererklärung und Flugbuchung klären und uns wieder weiter in den Litchfield Nationalpark machen. Dies ist erstmal die grobe Planung, Fotos folgen wie immer. Wir sind sehr glücklich den großen roten Stein gesehen zu haben, aber auch wirklich mehr als froh wieder aus dem kalten Outback zu sein. Da stellt man sich die Wüste heiß und trocken vor, dabei ist sie während der Trockenzeit kalt und trocken. So ein Ärgernis. Wir mussten nachts im Zwiebelsystem schlafen, Unterhemd, Pullover, Tshirt, Kapuzenpullover, Leggins, Jeans, Trainingshose und Socken. Jetzt werden die Tage wieder 30° und die Nächte 20° warm, das ist herrlich.

Die einzige freilebende und größte Dromedarpopulation der Welt
lebt im Outback und wir haben eines der 1 Mio Tiere gesehen
Wenn man schon nichts hat, der heiße richtige Kaffee muss sein



Frische fünf Grad am Morgen

Ein zu Hause am Highway ohne Trinkwasser, Toiletten und Duschen,
Backpacker muss man sein

Donnerstag, 12. Mai 2011

So, das ist er

Die Spannung stieg gestern bis ins Unerermessliche, als wir uns dem großen Stein näherten. Einhundertfünfzig Kilometer vor dem Uluru stieß ich bereits einen hellen Schrei aus: DA IST ER. Doch nach einiger Verwirrung und dem prüfenden Blick auf die Landkarte mussten wir feststellen, dass wir den Mt. Connor mit dem heiligen Stein verwechselt haben. Wie wir später am Tag rausfanden, ein üblicher Faux Pas. Nach weiteren 120 Kilometern auf dem Lasseter Highway tauchte er dann für eine Sekunde hinter einem Hügel auf, verschwand dann wieder und erschien anschließend für eine ganze Weile. So ein schöner Felsen aber auch. Nachdem wir durch das Touristenzentrum geschlängelt sind haben wir uns erst einmal zum Campinggelände begeben, nette Überraschung, 41 Dollar die Nacht. Darf ich vorstellen: unser teuerster Zeltplatz bis dato. Nächste Realität, der Benzinpreis beträgt hier 185 Cent, in einem Dorf vor dem Uluru waren es sogar sagenhafte 216 Cent. Nicht zu glauben, aber die Truckies brauchen eben lange das Benzin hierherzufahren. Also gut. Die erste Nacht war unspektakulär, wir haben uns den Berg vom Campingplatz betrachtet, schön. Morgens sind wir um 6 Uhr aus dem Bette gefallen, um um 6:30 Uhr zum Sonnenaufgang loszufahren. Nach vierzig Minuten hatten wir dann schließlich den Sonnenaufgangsbetrachtungsparkplatz gefunden, so wie hundert andere ebenfalls. Ehrlich gesagt der Sonnenaufgang hat mich nicht von den blaugefrorenen Füßen gehebelt. Deshalb ging es schnell weg vom Ausguck und ran an den Berg. Viele Menschen wagten sich den Uluru zu besteigen, wir haben es sein lassen, aus Respekt vor dem Aboriginal Glauben und den 35 Verunglückten. Wir haben uns für den Tag den 10,6 Kilometer Rundweg um den Felsen vorgenommen. Nach drei Stunden inklusive hundert Fotopausen und Ärgernissen mit Trilliarden penetranten Fliegen waren wir zurück am Auto. Wir müssen sagen, der Berg ist nur von Nahem so richtig interessant. Vielfältig, wunderschön, magisch. Von weitem sieht er aus wie ein Dromedarfladen, langweilig. Da uns die 10 Kilometer Fußmarsch nicht reichten, sind wir noch zu den unbekannteren Schwestern des Uluru gefahren, zu den Kata Tjuta oder auf deutsch zu den Olgas. Fünfzig Kilometer weiter westlich überraschten sie uns mit ihrem phänomenalen Anblick. Über Geröll und einige Steigungen ging es zu zwei wunderbaren Ausguckpunkten. Mir persönlich haben die Olgas viel besser gefallen als der große Bruder. Nach zwei Stunden und 7,6 Kilometern waren wir wieder am Auto und hatten noch zwei Stunden bis zum Ulurusonnenuntergangsgucken Zeit. Deshalb sind wir gemächlich zum Sonnenuntergangsausgucksparkplatz gefahren. Dort angekommen haben wir uns mit einem netten deutschen Backpackerpärchen unterhalten und uns die zähe Zeit bis zum Erleuchten vertrieben. Gegen 18 Uhr war es dann soweit, der Stein begann zu glühen.

Uluru
Sonnenauf- bis Sonnenuntergang



Ein Raupenroadtrain mit 3 Anhängern
Verrückte Winnie Pooh Lady
Kata Tjuta (Die Olgas)






Die Erleuchtung

Dienstag, 10. Mai 2011

A town like Alice

Nach ungefähr 2300 Kilometern seit den Whitsundays sind wir nun in Alice Springs oder kurz "The Alice" eingekehrt. Das Fahren hier macht Spaß, da wenig Verkehr herrscht, die Straßen größtenteils nur strikt gerade verlaufen und man ausgelassen Musik hören kann. Zu sehen gibt es den ganzen Tag über nicht viel. Trockenes Gras, rote Steine, tote Tiere, Aboriginals am Straßenrand im Nirgendwo die mitgenommen werden möchten, Buschfeuer, Roadtrains (53,5 Meter lange LKW-Züge) und Adler. Die erste Nacht auf der Landstraße gen Westen haben wir am Straßenrand auf einem kargen Zeltplatz genächtigt, den zweiten Tag in Mount Isa, ein ganz liebenswertes Städtchen, den dritten Tag in Tennent Creek, ein furchteinflößendes Kaff und heute am vierten Tag in Alice Springs. Die erste Amtshandlung in Alice Springs angekommen war natürlich: Buchladen finden, "A town like Alice" finden. In der dritten Einkaufspassage fand ich dann einen Buchladen inklusive des Buches. Heute Abend wird reingelesen. Morgen früh machen wir uns dann wieder auf den Weg ins Outback, weitere 450 Kilometer warten auf uns und ein komischer großer roter Stein. Ihr seht schon, viel gibt es von solch einer langen Reisestrecke nicht zu berichten. Man vertreibt sich eben die Zeit damit den Tachometer und den Kilometerzähler abwechselnd zu beäugen und Fotos von einigen herrlichen Landschaften durch die Autoscheiben zu schießen.





Schön gebratener Reis mit paniertem Huhn, Bohnen
und Mais kochen. Unser Campingplatz in Alice Springs

Freitag, 6. Mai 2011

Whitsunday Islands

Nach zwei Tagen und zwei Nächten an Bord des Segelbootes "Prima" sind wir geplättet von den Eindrucken. Das erste Mal auf einem Segelboot, das erste Mal Schnorcheln, das erste Mal Korallen, Salzwasserfische, Haie und Schildkröten. Neben den 32 Wombats auf Tasmanien war dies das Schönste, was wir hier bisher erleben konnten. Am ersten Tag ging es um ein Uhr Mittag los. Nach kurzen Sicherheitshinweisen segelten wir zu unserer ersten Schnorchelstelle, nebenan die "Haibucht". Das Wasser bot gute Sicht und niedliche Fische, Nemos haben wir leider nicht gesehen, aber dafür große Papageienfische und flache Zitronenfarbene Dreiecksfische. Eine Schwedin an Bord wollte schließlich schnell aus dem Wasser, nachdem sie einen Riffhai ihrer Größe gesehen hatte. Kein Wunder, wir waren ja in der Nähe der Haibucht. Am Abend gab es eine flauschige Vorstellrunde, bei der alle viel Spaß hatten. Die Crew bestand aus zwei Leuten, einem alten dicken Seebären und einer 18jährigen Skipperin. Da wir nur 12 Mann an Bord waren hat der Platz und das Essen ausgereicht. Die Cuisine war sehr an Backpacker angeglichen, was mir persönlich nicht so gefiel, da ich selbst Besseres koche, sogar als Backpacker. Den nächsten Tag ging es morgens um 8 Uhr wieder Schnorcheln und anschließend zum berühmten Whitehaven Beach auf der größten der Inseln, der Whitsunday Insel. Ein sieben Kilometer langer weißer, feiner, nicht echt wirkender Sandstrand hat uns empfangen. Das Wasser glasklar, Fische in der Brandung und leider auch tödliche Würfelquallen. So schön und einladend das Wasser auch ist, ohne Stingersuit (Quallenanzug) kann man dort nicht baden. Mutig wie wir sind, haben wir uns dennoch für eine Minute hinein getraut. Am Ende der drei Stunden Strandzeit wurden wir noch von einer kleinen grünen Schlange und einem kleinen Hai verabschiedet, der ruhig am Ufer langschwomm. Er war vielleicht so groß wie ich, Bedenken sollte man nur haben, sei er größer als man selbst. Heute, am letzten Tag, sind wir früh aufgestanden, genossen ein Backpackerfrühstück inklusive Vegemite, Erdnussbutter und Weißbrot und mussten auf der Rückfahrt aufpassen, das wertvolle Essen in uns zu behalten. Wären wir nur ein wenig seekrank, hätten die Fische was zu kauen gehabt. Die Rückfahrt wurde ohne Motor, mit offenem Segel, durch enorme Wellen und in 45° Schräglage zu einem Abenteuer für Falk, zu Angst und Bangen für mich. Wir sind glücklich über das Erlebte, jedoch auch froh wieder festen Grund unter den Füßen zu haben.
(Eine Copyrightanmerkung, die Unterwasserfotos sind nicht von mir, sondern von einem Mitreisenden, da meine tolle analoge Unterwasserkamera nicht unterwasserdicht war, hab ich seine digitalen Almosen bekommen)

Falk und Crew Steve und Daisy

Raffaello




Ersten beiden Whitehaven Beach, unteres andere Seite der Insel

Zwei große Würfelquallen
Wilde Kokosnüsse und wilde Haie


Noch einige Fotos von Bundaberg, der Heimat des bekannten australischen Rums