Nach zwei Tagen und zwei Nächten an Bord des Segelbootes "Prima" sind wir geplättet von den Eindrucken. Das erste Mal auf einem Segelboot, das erste Mal Schnorcheln, das erste Mal Korallen, Salzwasserfische, Haie und Schildkröten. Neben den 32 Wombats auf Tasmanien war dies das Schönste, was wir hier bisher erleben konnten. Am ersten Tag ging es um ein Uhr Mittag los. Nach kurzen Sicherheitshinweisen segelten wir zu unserer ersten Schnorchelstelle, nebenan die "Haibucht". Das Wasser bot gute Sicht und niedliche Fische, Nemos haben wir leider nicht gesehen, aber dafür große Papageienfische und flache Zitronenfarbene Dreiecksfische. Eine Schwedin an Bord wollte schließlich schnell aus dem Wasser, nachdem sie einen Riffhai ihrer Größe gesehen hatte. Kein Wunder, wir waren ja in der Nähe der Haibucht. Am Abend gab es eine flauschige Vorstellrunde, bei der alle viel Spaß hatten. Die Crew bestand aus zwei Leuten, einem alten dicken Seebären und einer 18jährigen Skipperin. Da wir nur 12 Mann an Bord waren hat der Platz und das Essen ausgereicht. Die Cuisine war sehr an Backpacker angeglichen, was mir persönlich nicht so gefiel, da ich selbst Besseres koche, sogar als Backpacker. Den nächsten Tag ging es morgens um 8 Uhr wieder Schnorcheln und anschließend zum berühmten Whitehaven Beach auf der größten der Inseln, der Whitsunday Insel. Ein sieben Kilometer langer weißer, feiner, nicht echt wirkender Sandstrand hat uns empfangen. Das Wasser glasklar, Fische in der Brandung und leider auch tödliche Würfelquallen. So schön und einladend das Wasser auch ist, ohne Stingersuit (Quallenanzug) kann man dort nicht baden. Mutig wie wir sind, haben wir uns dennoch für eine Minute hinein getraut. Am Ende der drei Stunden Strandzeit wurden wir noch von einer kleinen grünen Schlange und einem kleinen Hai verabschiedet, der ruhig am Ufer langschwomm. Er war vielleicht so groß wie ich, Bedenken sollte man nur haben, sei er größer als man selbst. Heute, am letzten Tag, sind wir früh aufgestanden, genossen ein Backpackerfrühstück inklusive Vegemite, Erdnussbutter und Weißbrot und mussten auf der Rückfahrt aufpassen, das wertvolle Essen in uns zu behalten. Wären wir nur ein wenig seekrank, hätten die Fische was zu kauen gehabt. Die Rückfahrt wurde ohne Motor, mit offenem Segel, durch enorme Wellen und in 45° Schräglage zu einem Abenteuer für Falk, zu Angst und Bangen für mich. Wir sind glücklich über das Erlebte, jedoch auch froh wieder festen Grund unter den Füßen zu haben.
(Eine Copyrightanmerkung, die Unterwasserfotos sind nicht von mir, sondern von einem Mitreisenden, da meine tolle analoge Unterwasserkamera nicht unterwasserdicht war, hab ich seine digitalen Almosen bekommen)
 |
Falk und Crew Steve und Daisy |
|
 |
Raffaello |
 |
Ersten beiden Whitehaven Beach, unteres andere Seite der Insel |
 |
Zwei große Würfelquallen |
 |
Wilde Kokosnüsse und wilde Haie |
Noch einige Fotos von Bundaberg, der Heimat des bekannten australischen Rums