Bye bye Tas, auf nach Sydney

Nun sind wir wieder da, auf der Mutterinsel. Schön war es, das kleine Inselchen, welches ungefähr ein Fünftel der deutschen Landesfläche besitzt. Die Ostküste hatten wir recht großzügig bereist, blieben auch mal mehrere Nächte an einem Ort, man hätte ja viel Zeit, dachten wir. Dann wirft man nur so zum Spaß einen Blick auf die Verfügbarkeiten der Fähre in der nahen Zukunft und man wird vom blanken Grauen geschüttelt. Bitte zahle man 200 Dollar pro Person für einen Schlafplatz auf dem Schiff, aber es hatte keinen Sinn, da die Autos schon ausgebucht waren und zwar für die nächsten zwei Wochen. Was soll man also machen? Wir haben panikartig die nächst mögliche Fähre gebucht. Zu dem Zeitpunkt waren wir im Südosten der Insel und hatten den Westen noch nicht bereist. Nun ja, 2 Tage mussten dafür leider reichen. Einen Tag haben wir uns für Hobart, ist schließlich die Hauptstadt, Zeit genommen. Viel gibt es dazu nicht zu sagen, ist eben eine Stadt, mit Hafen, mit grandiosem Wochenmarkt inklusive genähter ulkiger Stofftiere, pompöser Landschaftsfotografien, german Bratwurst (nicht deutsch!) und tasmanischen Honigs und Käses. Um noch ein besseres Bild der Stadt zu bekommen, was macht man, man fährt auf einen Berg, auf einen hohen. Der Mount Wellington diente uns dank seiner Höhe und dank des phänomenalen guten Wetters als eine weltklasse Plattform. Der Blick über die Umgebung war zum Zerschmelzen schön.
Am nächsten Tag ging es zu anderen Bergen, zum Cradle Mountain Lake St. Clair National Park. Falk und ich sind dort auf einen beachtlich hohen Berg geklettert, 2.5 Kilometer Marschroute auf eine Höhe von 1200 Metern. Ja, höher als der Brocken Leute. Der höchste Berg, auf dem ich bis dato stehen durfte und auch der anstrengendste. Aber dieser Blick schon wieder. Nachdem wir dann wie die Kaputten den steilen Abgang von 1.5 Kilometern hinter uns gebracht hatten, sind wir wieder zur Hafenstadt gefahren, nach Devonport. Fazit zu Tasmanien, es lohnt sich, es ist eine beeindruckende Natur, es ist Australien im Miniformat und auch irgendwie ein Muss, wenn man hier auf dieser Erdkugelhälfte rumläuft.
Nach knapp 10 Stunden am Montag standen wir am Dienstag schon wieder bei Kati auf der Matte, damit sie uns für ihr Psychologiestudium als Laborratten missbrauchen durfte. Hat Spaß gemacht Kati, ehrlich. Abends gabs dann noch Nudelsalat und Weißwein am Steg, begleitet von den kleinsten Pinguinen der Welt, herrlich.

Heute Morgen war es dann soweit, wir brachen auf zur Ostküstenroute. Endlich schaffen wir es hinter die heiligen Grenzen von Melbourne in Richtung Sydney. Heute haben wir uns spontan nach 6 Stunden Fahrt dazu entschieden im Kosciuszko Nationalpark Rast zu machen und unser Lager aufzuschlagen. Morgen schauen wir uns den Park ein wenig genauer an und fahren runter in den Süden, ein kleiner Umweg nach Sydney, aber es ist sicher das Benzingeld wert. Übermorgen werden wir den Tag nutzen, um auf den höchsten Berg Australiens zu klettern, wenn es nicht zu viel kostet, es erlaubt sein sollte, meine körperliche Konstitution es nicht zu verhindern weiß und es nicht regnet. Dieser große Berg hier im Nationalpark ist der Mount Kosciuszko mit satten 2228 Metern und einem 18 Kilometer langem Rundweg (also hinauf und hinab). Jetzt fliegt euch sicher die Kinnlade auf die Tastatur.
Die Beweisfotos folgen dann wie immer später.

Hobart vom Mount Wellington aus

Cradle Mountain National Park (der Berg mit der "Cradle" (Wiegen)- Form ist der berühmt berüchtigte Berg.

Und ein Buschfeuer haben wir auch gesehen, gehört hier zum Alltag, ist aber dennoch jedes Mal erschütternd. Die armen Wombats die dann umkommen oder obdachlos werden.